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2013/08/07

Folk im Park - Marienbergpark Nürnberg (04.08.2013)

Während ich das Programm des SommerNachtFilmFestivals studierte, fiel mein Blick plötzlich auf eine Veranstaltung, die etwas aus der Reihe tanzte: Folk im Park im Marienbergpark. Sofort schaute ich nach, welche Künstler wohl auftreten würden und als ich Ben Caplan sah, wusste ich irgendwie, dass ich da hin muss ohne seine Musik wirklich zu kennen. Schnell hatte ich einen meiner Lieblingskonzertbegleiter aus der zweiten Heimat mit meiner Begeisterung angesteckt. So wie ich die Konzerttickets hatte, waren auch schon seine Zugtickets gebucht. Vorfreude pur!

Doch wie schon die Woche zuvor, waren für den Sonntag wieder starke Gewitter und Regenschauer angekündigt. Ob das die Stimmung trüben konnte?! Nein! Nach einem gemütlichen Frühstücksbrunch in der Kofferfabrik mussten wir zwar durch den strömenden Regen rennen. Nach zwei Tagen Hitze tat die Abkühlung aber ganz gut. An der Lorenzkirche mussten wir dann in den Bus umsteigen - alles kein Problem. Zumal viele junge Leute mit demselben Ziel den Bus füllten. "Den können wir dann einfach hinterherlaufen." Dachten wir. Bis wir ausstiegen und jeder irgendwie ratlos in verschiedene Richtungen verschwand. Die Beschilderung ist also verbesserungswürdig.

Im Park angekommen, hieß es Schlange stehen - während die Abendkasse leer war. Auch da hätte man spontan einen weiteren Durchgang für Karteninhaber machen können. Bei einem so kleinen Festival hält sich die Wartezeit aber in Grenzen, insofern konnte auch das die Stimmung nicht trüben. Wir suchten uns einen Platz auf der Wiese und stellten fest, dass wir noch nicht so ganz festivalerprobt sind: Viele waren bestens mit Campingstühlen und Picknickkörben ausgestattet. Beim nächsten Mal... denn das wird es mit Sicherheit geben: Allein von den Leuten und der Größe her, hat es mir richtig gut gefallen. Wo kann man schon unbesorgt barfuss rumlaufen ohne befürchten zu müssen, in eine Glasscherbe zu treten? Dadurch dass auch viele Kinder dabei waren, die ihm Wasser planschten, hatte es etwas von einem gemütlichen Fest für die ganze Familie.

Die Veranstalter begrüßten die Besucher kurz nach zwei und stellten von da an jede Band einzeln vor. Das Besondere am Folk im Park ist wohl auch: Es gibt keine Vorbands. Es gibt auch nicht den 'Headliner'! Alle Bands sind quasi gleichgestellt. Das kann ich bestätigen. War doch der vermeintlich krönende Abschluss bei weitem nicht mein Favourit. Da ich mich im Vorfeld nicht all zu tief mit jeder der einzelnen Bands beschäftigt hätte, blieb bis zum Schluss die Spannung erhalten. Was wird wohl als Nächstes kommen? Kann es noch besser werden?

Cat Stash aus Regensburg machten den Anfang. Eine Frau - ein Mann. Sie am Schlagzeug - er singt und spielt Gitarre. Mir gefiel dieses Duo wirklich gut, waren ein paar gute 'Melodien' dabei.

The Mispers. Wow! Eindeutig meine Favoriten, was wohl vor allem an der genialen und ausstrahlungsstarken Violinistin lag. Das Zusammenspiel der Instrumente und guten Stimmung aller Bandmitglieder hat alle Erwartungen übertroffen. Dabei hatten sie das größte Handicap: Bei strömenden Regen wurde es ungemütlich. Es lag wohl nicht nur an den kostenlos verteilten Regenponchos, dass dem Regen getrotzt und begeistert getanzt wurde.

Ben Caplan. Schräger Typ mit Bart oder um es mit den Worten meines Freundes zu sagen: "Berufsalkoholiker". Er verstand es ebenfalls das Publikum zu unterhalten und sie zum Mitsingen zu animieren. Auch wenn wohl kaum einer mit seinem Organ mithalten konnte.

Woods. Meine Begleiter konnten gar nichts mit ihnen anfangen. Mir gefiel der ein oder andere Song zwar richtig gut, aber insgesamt war mir die Stimme des Sängers zu hoch und viele Songs viel zu instrumental. Wie die Sonne sich nun langsam wieder durch die Wolken, drängten sich auch einige Tanzwütige zur Bühne vor. Jedem das Seine.

The Staves sind drei Schwestern, die zusammen Musik machen. Und einer der Hauptgründe, weshalb einer meiner Begleiter so schnell vom Folk im Park überzeugt war. Meiner Meinung nach ließ die Akustik bei ihrem Auftritt etwas zu wünschen übrig. Insgesamt aber sehr gute Stimmen.

Story Books konnte ich am Ende aufgrund eines Wespenstichs nicht mehr so wirklich genießen und ehe ich mich auf sie eingestellt hatte, war es auch schon vorbei. Bilde ich es mir ein oder war das der kürzeste Auftritt an diesem Tag? Meinen Freund erinnerten sie an Placebo. Ich weiß nicht, ob das zutrifft, aber so wirklich nach Folk klang das auch nicht. Trotzdem gut.

Ein sympathisches eintägiges Festival, das genau die richtige Größe für mich hat, um einen entspannten Sonntag im August bei guter Musik und mit lieben Menschen zu verbringen.

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